Bericht: Skitour Haute Route 2.0 – Tag 1

Vor drei Jahren hatten wir unseren ersten Versuch auf der klassischen Haute Route unternommen. Aufgrund der Wetterlage und den verbundenen Gefahren rund um den Grand Combin wichen wir damals auf die Variante aus, die in Verbier startet. Das ausgefallene Teilstück von Bourg St. Pierre über Cabane de Valsorey und Cabane de Chanrion zum Col de l’eveque wollten wir dieses Jahr nachholen. Anschließend dann noch weiter bis Saas Fee um – je nach Wetterlage – noch den ein oder anderen Gipfel zu erklimmen.

Tag 1: Bourg St. Pierre –> Cabane der Valsorey
Nach einer Nacht in Bourg St. Pierre, wo wir uns wieder im Hotel Napoleon einquartiert hatten, starteten wir nach dem Frühstück direkt mit Ski los. Das Auto durften wir am Parkplatz vor dem Haus stehen lassen und nach ein paar Metern erreichten wir bereits den Fahrweg in Richtung südost. Gemächlich ansteigend folgten wir dem Tal bis Kilometer 7.

Auf los geht´s los

Rechts bog nun die Spur zur Cabane du Vélan ab, doch wir wandten uns nach links, um den gewaltigen Schlussanstieg mit 600 Hm hinauf zur Cabane de Valsorey anzugehen. Auf 1600 Meter waren wir gestartet und befanden uns mittlerweile auf 2400 Meter. Ohne jedliche Höhenakklimation zog es uns nun langsam aber sicher den Stecker, der schwere Rucksack mit Essen für knapp eine Woche erledigte den Rest. Spitzkehre für Spitzkehre quälten wir uns nach oben. Immer wieder rutschte der Ski auf der Triebschneeschicht weg, die sich unter dem dünnen Harschdeckel befand. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn wir vor drei Jahren nicht abgebrochen hätten. Allein die Wegfindung hätte uns schon gewaltige Probleme bereitet, an die Lawinengefahr bei Neuschnee mag ich gar nicht denken. Doch der schneearme Winter spielte uns heute in die Karten und nach zahlreichen Verschnaufpausen erreichten wir die Hütte auf 3037 Meter.

Der harte Schlussanstieg beginnt. rechts oben sieht man schon ganz klein die Hütte Technisch unschwierig, aber der rutschige Schnee macht es anstrengend Eine kurze Tagepassage, es fehlt einfach der Schnee Die Steinmännchen kündigen die Hütte an Das Tagesziel ist erreicht Bei dieser Abendsonne ist es ... draussen wärmer als drinnen

Infos Winterraum Cabane de Valsorey (3037 m)
ca. 24 Schlafplätze im abgetrennten Schlafbereich im Obergeschoss. Eine Decke pro Schlafplatz. Der Aufenthaltsraum im EG ist geräumig, der vorhandene Ofen heizt gut. Holz war genug vorhanden. Ein wenig tricky war das Anschüren. Zum Schnee schmelzen gibt es einen Gaskocher mit großer Flasche, dazu drei Töpfe nebst Besteck. Es sind Kunststoffhausschuhe (ähnlich Crocs) in Mengen vorhanden. 10 Meter von der Hütte gibt es eine Toilette.

Kosten: 24 CHF, zahlbar in eine Blechbox

Fix und alle von Unterzucker und Höhe warf ich nur den Rucksack ab, lutschte ein Gel aus, schnappte mir meinen Schlafsack und legte mich zum Sterben hin. Auf der Stelle war ich eingeschlafen, wachte aber (regeneriert) 20 min später schon wieder auf. Schnell waren die Sachen verstaut und das Abendessen nebst Kocher aus dem Rucksack gezaubert. Während gegenüber die Sonne langsam hinter dem Mont Blanc verschwand, hatten Markus und Elmar derweil den Ofen angeheizt und die Temperatur in der Hütte stieg langsam in Richtung zweistelligen Bereich. Nach einer Doppelportion Tikka Curry war ich pappsatt und nachdem alle Behälter für den nächsten Tag mit Flüssigkeit gefüllt waren, ging es auch schon in den Schlafsack.

Endlich raus aus den Skistiefeln, die Socken qualmen Eine sehr gemütliche Hütte Traumhafter Sonnenuntergang übern Mont Blanc

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